April 2025
Die „blaue Perle“ – ein fächer- und jahrgangsübergreifendes Projekt
Für eine 6. und eine 7. Klasse der Werner-von-Siemens-Realschule begann im Januar im Religionsunterricht eine Reise ins Universum mit dem Ziel, aus dem All auf die Erde zu blicken, auf unsere Heimat: „Die einzige, die wir haben“, wie der berühmte amerikanische Astrophysiker Carl Sagan es formulierte, „die wir bewahren und pflegen sollten.“ Entwickelt wurde das „Blaue-Perle-Programm“ (BBP) von der Astronomin Frau Dr. Scorza-Lesch und ihrem Team an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München, damit Schülerinnen und Schüler vom Wissen über unseren Planeten zum nachhaltigen Handeln gelangen.
Auf ihrer Reise erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Milchstraße, unsere Heimatgalaxie, in der sich unser Sonnensystem befindet. Sie lernten, Sternbilder am nächtlichen Himmel zu erkennen und ihre Deutung in unterschiedlichen Kulturen zu verstehen. Die Beschäftigung mit den Planeten unseres Sonnensystems machte allen Beteiligten bewusst, dass unser Planet, die Erde, ein wahrer Glückfall ist.
Erst das Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren ermöglichte das Leben auf der Erde. Die Erde hat genau den richtigen Abstand von der Sonne. Auf unserem Nachbarplaneten Venus ist es mit ca. 460°C viel zu heiß, auf dem Mars mit einer Temperatur von bis zu -100°C extrem kalt. Die Erde besitzt ein Magnetfeld, das uns vor kosmischer Strahlung und Sonnenwinden schützt. Es gibt Wasser in flüssiger Form und die Erde ist groß genug eine Atmosphäre halten zu können.
Staunen ließ uns auch die Erkundung der Planeten und ihrer bisher bekannten 293 Monde mit Hilfe einer App an den schuleigenen Tablets. Unseren Mond konnten wir in den Wintermonaten in seinen verschiedenen Phasen am morgendlichen Himmel im Unterricht gut beobachten. Seine Entstehung reiht sich ein in die Glücksfälle unserer Erde. Erst durch den Mond bekam die Erde eine stabile Lage und eine optimal geneigte Achse, der wir unsere Jahreszeiten zu verdanken haben.
Zu den Erfahrungen dieses Projektes mit Kopf, Herz und Hand gehörten neben Aufnahmen aus dem All, Filmen über die Mondlandung oder die Entstehung des Universums auch etliche Experimente. Als Erinnerung an das „Blaue Perle“-Projekt filzten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wolle einen kleinen Filzball, der an das Aussehen der Erde aus dem Weltall erinnert und sich als Schlüsselanhänger nutzen lässt.
Beiden Klassen gelang es, in einem Exit-Game mit Aufgaben aus dem Mathematikunterricht die Erde vor der Kollision mit einem Asteroiden buchstäblich in letzter Minute vor dem Gong zum Stundenende zu bewahren. Dabei wiederholten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch ihre Kenntnisse über die Zahlensysteme antiker Kulturen wie etwa der Römer, der Ägypter, der Mayas und der Sumerer, das Rechnen mit Brüchen, Dezimalzahlen und Prozentangaben, sowie ihr Wissen über Winkel an parallelen Geraden und im Raum.
In kurzen Referaten zeigten sich die Schülerinnen und Schüler als Experten über Weltraummissionen, Teleskope, die Geburt und den Tod von Sternen und vieles mehr und begeisterten damit ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Mögen von diesen Unterrichtsstunden nicht nur Zahlen und Fakten lange in Erinnerung bleiben, sondern vor allem die Erkenntnis, dass uns die Erde alle Möglichkeiten für ein gutes und friedliches Leben bietet und dass wir Menschen Verantwortung dafür tragen, dass die Erde, unsere blaue Perle, ein lebenswerter Ort bleibt. Es liegt an uns, an jedem und jeder einzelnen, was wir daraus machen.